14 Tage im Paradies! Traumurlaub auf den Seychellen mit vier Kindern

In den Pfingsferien starteten wir voller Vorfreude mit unseren vier Kindern ins wahrhaftige Paradies. Wir flogen von Frankfurt nach Dubai (Nachtflug) und von dort ging es 2 Stunden später weiter nach Mahé, die größte Insel der Seychellen. Die Flugzeit betrug insgesamt 11 Stunden und verlief recht entspannt, da die Kinder die meiste Zeit schliefen. Wir flogen übrigens mit Emirates, was ich besonders Familien sehr empfehlen kann. In Mahé ging es mit dem Shuttle-Service zum Hafen, wo wir direkt mit der Fähre Cat-Coco auf die drittgrößte Insel, La Digue übersetzten. Nichts für Menschen mit Seekrankheit, woran zum Glück keiner aus meiner Familie leidet. Im Nachhinein würde ich allerdings direkt nach der Flugreise nicht noch einmal mit der Fähre auf eine Nachbarinsel reisen. Wir waren dadurch insgesamt 24 Stunden unterwegs.

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Die ersten 10 Tage entspannten wir auf La Digue, einer traumhaften rund 3 auf 5km großen Insel mit wunderschöner Vegetation und atemberaubenden Stränden. Auf dieser Insel fährt der größte Teil der Bevölkerung und auch der Touristen mit dem Fahrrad, was mir persönlich unheimlich gut gefiel. Also ging es erstmal zum Fahrradverleih, Fahrradhelme hatten wir für unsere beiden Jüngsten mitgenommen. 6,25€ pro Person/Tag reißt bei 5 Rädern schon mal ein ordentliches Loch in die Reisekasse. Die Fahrräder sind top funktionsfähig, ihr Aussehen sollte man allerdings ausblenden. Mit unserem fahrbaren Untersatz erkundeten wir wirklich jeden Winkel der Insel.

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Im Guesthouse Pension Fidele verbrachten wir 10 Nächte und lernten dort zwei nette Pärchen kennen. Die zwei Stunden Zeitverschiebung merkten wir kaum. Aber die plötzliche Dunkelheit nach dem Sonnenuntergang gegen 18 Uhr war anfangs sehr ungewohnt. Da Straßen und Wege bei Dunkelheit nur sehr wenig beleuchtet sind, hatten wir Taschenlampen dabei. Zwischen 16:30 -18:00 Uhr überfielen uns regelrecht die Moskitos, Antibrumm half da auch nicht viel.

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Auf La Digue gibt es einige Supermärkte, allerdings sind fast alle Lebensmittel importiert und von schlechter Qualität. Wir hatten einige Nahrungsmittel, wie z.B. Tomatensoße, Müsli, Tortillas, Marmelade, Nudeln, Tofu, und Hafersahne von Deutschland mitgebracht. Sehr empfehlen kann ich die günstigen Obst- und Gemüsestände der Einheimischen. Restaurants sind leider auf den Seychellen sehr teuer. Da bieten die unzähligen Takeaway´s ein perfekte Alternative. Dort werden kreolische Speisen, auch Fisch, sehr günstig verkauft.


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Die meisten Strände der Insel La Digue werden durch vorgelagerte Riffe von starken Wellen und Strömungen geschützt. An der Süd- und Süd/Ostseite des Paradieses fehlen diese Riffe, an diesen Stränden ist schwimmen verboten. Trotzdem sollte man besonders die drei Strände Grand´Anse, Anse Petite und Anse Coco unbedingt besuchen. Diese Strände sind mit Worten nicht zu beschreiben. Einfach traumhaft! Zur Grand´Anse kann man direkt mit dem Fahrrad fahren. Um zu den beiden anderen Stränden zu gelangen, muss man auf kleinen Pfaden durch den Dschungel wandern und auch etwas über Felsen klettern (20 Minuten zur Petite Anse und 40 Minuten zur Anse Coco). Aber glaubt mir, man wird so sehr belohnt dafür. Am linken Rand des Anse Coco befindet sich durch große Felsen eine Art natürlicher Meerwasserpool. Dort ist auch Baden möglich. Eine wohltuende Erfrischung nach der Wanderung. Wobei die Wassertemperatur auf den Seychellen rund 27-28° beträgt! Tipp: Unbedingt bei Ebbe besuchen, sonst verschwindet ein Großteil des Strandes im Meer!

Einen Pflichtbesuch sollte man dem Freilichtmuseum L´Union Estate widmen. Auf den Plantagen wachsen Vanilleschoten, Zimtbäume und Kokospalmen. Ausschließlich mit Handarbeit wird aus den Kokosnüssen ein sehr gutes Kokosöl hergestellt. Ab 12 Jahren zahlt man 115 Rupin, etwas über 7 €. Eine nette Dame erklärte uns den Verarbeitungsvorgang. Im Park befinden sich auch Riesenschildkröten, allerdings in einem armseligen Gehege.

Direkt hinter der Anlage gelangt man an den berühmten Strand Anse Source d´Argent, mit riesen Granitfelsen im Wasser. Übrigens der einzige Strand den wir uns mit vielen Menschen teilen mussten. Hier sollte man unbedingt eine frische Kokosnuß oder einen frischen Saft geniessen.

Unser Lieblingsstrand war definitiv der Anse Servere. Links direkt an den Felsen konnten die drei großen Kinder wunderschön schnorcheln und tolle bunte Fische bestaunen. Der Sand war sehr fein, das Wasser schön ruhig, Palmen und Bäume boten viel Schatten. Aber unter Kokospalmen sollte man sich auf keinen Fall legen, lebensgefährlich! Hier lernten unsere Kinder auch viele einheimische Kinder kennen, es wurden sogar Daten ausgetauscht. Ein absolutes Highlight sind die beiden hier frei lebenden Riesenschildkröten!

Eine schweißtreibende aber lohnenswerte Wanderung auf den Belle Vue kann ich jedem ans Herz legen. Wir entdeckten Riesentausendfüßler, Feenseeschwalben, Geckos, Flughunde, Bananenstauden, Papayabäume, Riesenschildkröten, Palmspinnen, Maracujas, Mimosen und ein sehr nettes Deutsches Pärchen, dass mit uns gemeinsam Aufstieg.

Bei Regen ist diese Tour nicht zu empfehlen, da die Wege sehr rutschig werden können! Auf dem Belle Vue thront das gleichnamige Cafe. Es bietet ein wohl unvergessliches Sonnenuntergang -Abendessen an, was wir leider nicht nutzten. Dafür genossen wir frischen Saft, kühle Getränke und einen atemberaubenden Ausblick!

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Am Anse La Reunoin bieten Seegraswiesen unzähligen Tieren Unterschlupf. Unsere Kinder entdeckten beim Schnorcheln Seegurken, Seesterne, Einsiedlerkrebse, Muscheln, Krebse und verbrannten sich trotz Sonnencreme 50+ ordenlich dabei den Rücken! UV-Shirts sind beim Schnorcheln echt wichtig!

Die schönsten Sonnenuntergänge beobachtet man am Anse Servere und am Anse La Reunoin. Wir konnten fast jeden Abenden das wunderschöne Naturschauspiel bewundern.

Ausschließlich auf den Seychellen lebt der Paradise Flycatcher. Im Veuve Reserve, einem geschütztem Vogelpark, kann man mit etwas Glück ein Exemplar beobachten. Wir waren zweimal vorort und hatten leider Pech. Dafür freuten sich unzählige Moskitos über uns! Der Park ist übrigens kostenlos und ein Informationsgebäude berichtet über die heimischen Vögel.

Der schönsten Tag, da sind wir uns alle einig, war definitiv der Ausflug mit einem kleinen Boot zur drei benachbarten Inseln. Im Hafen von La Digue starteten wir als erstes nach Big Sister, wo wir ausgiebig schnorcheln konnten. Leider sind fast alle Korallen auf den Seychellen abgestorben, vermutlich durch erhöhte Wassertemperatur. Weiter ging es zu der sehr kleinen Insel Coco Island, welche auch von Rangern geschützt wird. Dort schnorchelten wir ebenfalls und ein Teil der Familie schwamm an Land und bewunderte die riesigen Granitfelsen. Auf der Weiterfahrt Richtung Felicité konnten wir eine Wasserschildkröte kennenlernen, der Hauptgrund für diese Tour. Zurück im Hafen von La Digue wurden wir von einem hier untypischen Meeresbewohner überrascht. Ein rund 1,5-2 m großer Hai schwamm im flachen Wasser herum. Danach wollte von uns erstmal keiner mehr schnorcheln!

Nach 10 wirklich entspannten und wunderschönen Tagen mussten wir uns von der Trauminsel La Digue verabschieden und fuhren mit der Fähre zurück nach Mahé, wo wir unsere letzten vier Nächte vor dem Rückflug verbrachten. Am Hafen stand unser gebuchter Mietwagen mit einem Kindersitz für unseren Jüngsten. Für unsere 7jährige hatten wir eine Sitzerhöhung mitgenommen. Wir entschieden uns für ein Haus (South Point Chalets) im ruhigen Süden der Insel, mit Pool, direkt im Dschungel und nur wenige Autominuten vom Strand entfernt. Die Anfahrt gestaltete sich allerdings sehr abenteuerlich, dank Linksverkehr, tiefen Gräben direkt neben der Fahrbahn, schmalen Straßen und ordentlichen Steigungen. Diese herrliche Ruhe dort ist unbeschreiblich! Anlässlich des 14. Geburtstages unseres Sohnes veranstalteten wir eine Poolparty mit 100 Luftballons im Pool. Leider platzten sie durch die hohe Sonneneinstrahlung recht schnell und bis zum fotografieren verblieben nur noch ein paar.

Um die Insel Mahé zu erkunden, empfehle ich auf jeden Fall einen Mietwagen. In vier Tagen konnten wir natürlich nur einen Teil der Insel kennen lernen. Zum Beispiel die Takamaka Rum Destillerie in La Plaine St. Andre, den wunderschönen Kunsthandwerkermarkt „Le Domaine de Val des Prés“ in St. Roch Estate oder die Mission Historical Ruins mit einem grandiosen Aussichtpunkt.

Auf La Digue waren wir etwas von den Stränden verwöhnt, auf Mahé sind die Strände auch toll, aber nicht vergleichbar. Meistens hielten wir uns am Anse Gaulettes oder am Anse á la Mouche auf. Feiner Sand, Schattenmöglichkeiten und bei Ebbe ruhiges Wasser. Beim Schnorcheln fanden die Kinder leider nur vereinzelt Fische.

Mein Insider-Tipp: Le Jardin du Roi, vier sehr gut ausgeschilderte Trails führen durch Gewürzplantagen, Heilgarten, Riesenschildkröten und allerlei Pflanzen. Ich konnte zum erstenmal sehen wo und wie Granatapfel, Jackfruit und die auf den Seychellen einzigartige Coco de Mer wächst. Im Cafe vor Ort werden bei einem wunderschönen Ausblick, köstliche Crepes und Kokosnugat serviert! Wichtig: Festes Schuhwerk, Moskitoschutz und für kleine Kinder eine Trage (Kinderwagen ist auf den Seychellen insgesamt ungeeignet).

Da sehr viel gefragt haben wie man sich mit vier Kinder so eine Reise leisten kann, wir können uns solche teuren Urlaube auch nur alle 5-6 Jahre leisten. Bis zur nächsten Weitreise werden wir jetzt wieder sparen. Trotzdem verrate ich Euch gerne was uns die Reise ungefähr gekostet hat. Die Übernachtung in Hotels ist deutlich teurer!

Kostenaufstellung:

  • 3400€ für Flüge
  • 400€ für Mietwagen mit einem Kindersitz + eine Tankfüllung
  • 2800€ für unsere Unterkunft
  • 260€ Leihräder
  • 300€ Bootsausflug
  • ~150€ Souvenirs
  • ~250€ für Ausflüge
  • ~200€ für Takeaway
  • 660€ für Fähre + Shuttle Service
  • ? für Lebensmittel, Eis, frische Kokosnüsse,….

Viel zu schnell verging die Zeit im Paradies, aber wir haben uns wirklich gut vom Alltagsstreß erholen können. Während ich diesen Bericht tippe wurde mir auch sofort klar, ein Teil meines Herzens ist dort geblieben und irgendwann komme ich wieder.

Wenn Ihr noch Fragen zu der Reise habt, beantworte ich diese sehr gerne. Einen Film über diese Reise werde ich in den nächsten Wochen auf youtube hochladen.

Bis bald,

Eure Ramona.

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